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Liebe und andere schnuckelige Themen….

Wenn wir die Chance bekämen, ganz und gar zu lieben, ohne dass dieses Erlebnis mit der Zeit verblassen würde, dann bräuchte es keinen Yogaweg, keine Religionen, keine Psychologie welcher Ausprägung auch immer.

Viele von uns wissen das, aber irgendwann ahnen das wohl alle Menschen. Liebe wäre genug. Mit der Liebe käme das Mitgefühl, die Zufriedenheit, das Glücklichsein, die Weisheit. Ohne Liebe gibt es diese anderen Zustände gar nicht.

Die Liebe sähe nicht auf Unterschiede, auch wenn sie sie nicht ausblenden müsste, sie wäre nicht instrumentalisierbar und nicht börsennotierbar. Wir hätten keine guten und schlechten Tage mehr, jedenfalls nicht in der Tiefe.

Liebe würde unseren Ehrgeiz gründlich abstellen. Was würde Liebe schon erreichen wollen? Wir würden die ganzen Umwege, um Liebe zu erfahren, nicht mehr brauchen. Wir hätten vollständige Handlungsfreiheit, weil wir spüren würden, was es zu jeden Augenblick und jeder Situation brauchen würde. Stell dir das vor, wir hätten keine inneren Konflikte mehr, denn die Liebe würde alles klären, alles eindeutig machen.

Wir würden handeln der Liebe willen, aber nicht, um sie zu erlangen, zu erfahren, festzuhalten, sondern weil sie allein unsere Antriebskraft wäre.

Manche sagen, das ist doch alles Unsinn, Liebe hat keine Eigenschaften, und keine Worte könnten ihr je gerecht werden. Und doch ist sie Thema Nummer eins für uns Menschen. Ein Meister in Indien schrieb einmal, dass es genügen würde, zu lieben. Christliche Mystiker proklamierten, dass die Liebe allen Dingen Wert gibt, oder: Liebe, und dann tue, was du willst.

Einmal sagte mir jemand, dass sie das Wort „Liebe“ kaum mehr gebrauche, dass ja das Meiste, was bei uns unter „Liebe“ liefe, nichts damit zu tun hat. Das würde sie eher „tiefe Verbindung“ nennen. Das kann ich nachvollziehen, aber der Liebe sind doch Begrenzungen, die wir ihr auferlegen oder Missverständnisse, mit der wir sie überziehen, gleich.

Um Liebe zu erleben, liebe zu erlangen, sich ganz der Liebe hingeben zu können, dafür lohnt es sich, Yoga über lange zeit zu praktizieren und sich dem yogischen Erkenntnisprozess auszusetzen. Mein Meister sagte, dass in uns nie Zufriedenheit entstehen könnte, solange wir unsere Seele nicht lieben.

Also, ob all der Worte bitte nicht vergessen, dass jedes Wort auf dem Yogaweg nur eine Umschreibung von Liebe ist. Alles andere ist wirklich Zeitverschwendung und ohne nachhaltige Wirkung.

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